Kurz gesagt: nein, das schadet nicht. Es ist wichtiger, dass
der Kaffeepuck gleichmässig dicht, als dass er gleichmässig dick ist.
Die Begründung ist etwas länger: natürlich ist ein idealer
Kaffeepuck gleichmässig dicht und gleichmässig stark.
Allerdings ist dieser Fall in der Praxis nur schwer (und beim
Einzelsieb gar nicht) zu erreichen.
Im Doppelsieb wird der Puck mit dem starren Tamper zwar
gleichmässig dick, aber nicht gleichmässig dicht.
Dort, wo der starre Tamper den Kaffee nicht vollständig komprimiert,
entsteht ein lockererer Puck mit grösseren Kanälen zwischen den Kaffeemehlkörnchen.
Besonders ausgeprägt ist dieses Phänomen beim Einzelsieb, wo
der starre Tamper oft den Bereich in der Mitte nicht richtig zusammen drückt.
Das Wasser fliesst durch die weiteren Kanäle aber viel schneller, als durch kürzere.
Am (vereinfachten) Modell eines Rohres lässt sich das gut sehen:
bei laminarem Fluss, hängt die Fliessmenge durch das Rohr umgekehrt
proportional von Rohrlänge, aber in der vierten(!) Potenz vom
Rohrdurchmesser ab.
Für eine Kaffeeverteilung, bei der der idroprep an einer Stelle
eine um 5% geringere Dicke erzeugt, bedeutet das einen um etwa
5% höheren Wasserfluss.
Beim starren Tamper wären die Kanäle an dieser Stelle aber ca.
20% weiter (da das Volumen der Kaffeemehlkörner den Grossteil
des Puckvolumens ausmacht und dieses Volumen beim Tampen nicht
verändert wird). Durch diese 20% weiteren Kanäle würde aber in
der gleichen Zeit die doppelte Menge Wasser fliessen!
Der Kaffeepuck wird viel ungleichmässiger extrahiert.
Das ist auch der Grund, warum das Einzelsieb mit dem starren
Tamper nicht so gut funktioniert, wie das Doppelsieb.
Mit dem idroprep besteht das Problem nicht: dort wird auch der
mittlere Bereich gleichmässig komprimiert und die Extraktion ist
deutlich gleichmässiger.